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2007
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Anime
Japan 2007
Alternative Titel
アイス; Ice: Heart - Rule - Answer
Regie Makoto Kobayashi
Drehbuch Makoto Kobayashi, Yasushi Hirano
Länge 103 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 10.1.2012
© Bilder Cine du monde, Screenshots molodezhnaja
STORY
Nach einer Biowaffen-Apokalypse sterben bis ins Jahr 2012 alle Männer der Erde
aus. Auch etliche Frauen sterben oder bringen sich um. Die Überlebenden liefern
sich einen erbitterten Krieg, denn es bilden sich zwei Fraktionen: jene, die ihr
Schicksal als "letzte Generation" akzeptieren und jene, die mit Hilfe der
Wissenschaft weiterleben wollen.
REVIEW
Von Beginn weg macht "Ice" keinen Sinn. Nach
Logik sollte man erst gar keine Ausschau halten, doch auch erzählerische
Stringenz sucht man hier vergeblich. Als dreiteilige Serie veröffentlicht und
später zum Spielfilm montiert ist "Ice" eine Ansammlung von Amime-Klischees und
Apokalypsen-Einerlei. Männer ausgerottet, Frauen im Krieg, Gentechnik,
Lesbenliebe, Projekt Christus-Samen. Wenn man versucht, das Ganze irgendwie
zusammenzusetzen, droht Verlust des Verstandes. Doch wirklich wichtig ist es eh
nicht.
Denn hier geht es nicht um eine Idee, sondern um viele Ideen. Ein Blick in die
Zukunft, Befriedigung von Fanboy-Gelüsten, Spiel mit alternativen Zeitlinien,
modernste Technik und alte Klamotten, Krieg und Frieden, Gegensätze an allen
Ecken und Enden. All dies kurios vermengt und vermischt, so dass man schnell den
Faden verliert und stattdessen den Dialogen lauscht und die Bilder begutachtet.
Beides übrigens auch nicht der ideale Zeitvertreib, denn die Nonsens-Dialoge
dauern manchmal Ewigkeiten und die Bilder sind nie von der Qualität eines
Top-Animes, auch wenn sich ein paar Aufnahmen einschleichen, die einen Anime-
und Sci-Fi-Freund wie mich kurzzeitig entzücken können.
Nein, hier waren wohl Amateure am Werk, die einen klassischen japanischen Anime
nachäffen - primär zu Marketing-Zwecken. Produzent Yasushi Akimoto ist nämlich
der Schöpfer der 2005 gegründeten Teenie-Riesenband AKB48, die hier das
Titellied beisteuerte und etliche Mitglieder für Sprechrollen zur Verfügung
stellte. AKB48 mag heute eine Sensation sein, doch damals galt es noch, um mehr
Bekanntheit zu werben. Die Mädels sind in ihren Rollen nicht schlecht, manche
vielleicht fehlbesetzt, weil sie zu jung klingen - aber es hinterlässt einen
fahlen Nachgeschmack, wenn der Film wohl primär deswegen besteht, um eine Horde
von singenden Mädels zu fördern.
Ich tue "Ice" vielleicht auch unrecht. Eventuell war tatsächlich die Geschichte
zuerst, bestand tatsächlich die Ambition, etwas Spannendes, Packendes und
Sinnvolles zu erzählen. Doch was auch immer Absicht und Ziel war, hier liegt
einfach kein gutes Resultat vor. Vielmehr ein konfuses Potpourri, das all das
vereint, was die Unwissenden gemeinhin den Animes vorwerfen. All die
Genre-Stereotypen sind hier, vereint mit grenzenlos viel Nonsens und mässiger
Animation. Wer Mitmenschen also von japanischer Zeichentrickkunst fernhalten
will, der sollte "Ice" vorführen. Wer ihn wider Erwarten doch mag, ist danach
auf dem besten Weg für eine Glücks-Offenbarung bei all jenen Animes, die mit
ähnlichen Mitteln fünfmal so viel erreichen.
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 0, PAL
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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GB)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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