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Horrorfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Puja Jatinder Bedi
Drehbuch Puja Jatinder Bedi
Produktion Bharat Shah
Songs Toshi-Sharib
Kamera S. Bharathwaj
Choreografie Longinus Fernandes, Piyush Paanchal, Stanley D'Costa
Darsteller Shiney Ahuja, Sayali Bhagat, Julia Bliss, Tej Sapru, Tabrez Khan
Länge 114 Min.

Kinostart 13.1.2012
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.4.2012
©  Bilder Venus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vijay Singh (Shiny Ahuja) unersucht eine Reihe bizarrer Todesfälle an einem Spital. Für die Ärztin Dr. Suhani (Sayali Bhagat) ist klar, dass hier übersinnliche Mächte am Werk sind: Nicht nur Geister, sondern auch Dämonen plagen das Hospital. Während seiner Untersuchungen verliebt sich Singh in Dr. Suhani. Doch vor allem erkennt er einen Zusammenhang zu seiner eigenen, tragischen Vergangenheit mit seiner australischen Ehefrau Mary (Julia Bliss).

 

REVIEW
Shiney Ahuja ist unten durch. Wegen der Vergewaltigung seines Hausmädchens angeklagt und im Schnellverfahren zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt - das ruiniert jede Karriere. Dass er danach auf Kaution wieder frei kam, Berufung einlegte und das Mädchen den Vorwurf zurückzog, ist für das Image irrelevant: Im benachbarten Hongkong musste eine ganze Gruppe von Schauspielern rund um Edison Chen wegen ein paar harmlosen Sex-Fotos dem Business den Rücken kehren. Und das waren im Vergleich zu Shiney grosse Nummern. Nun also ist er zurück - nicht gerade zu meiner Freude, denn ich konnte ihn nie leiden, wie in meinen früheren Kritiken nachzulesen ist. Und man kann gar nicht anders, als sich diesen Vergewaltigungs-Vorwurf immer wieder ins Gedächtnis zu rufen ...

Wenigstens gibt es in "Ghost" aber mindestens etwas, das davon ablenkt, welche Geschichte der Hauptdarsteller hinter sich hat. Etwas, das viel schwerer wiegt: Der Film ist Schrott, phänomenal schlecht gemachter Schrott. Regiedebütantin Puja Jatinder Bedi hat keinen Hauch von Ahnung, wie man Spannung aufbaut oder eine Story erzählt. Und so hängt sie nur eine langweilige Szene an eine missglückte. Eine lächerliche an eine peinliche. Nichts greift hier wirkungsvoll ineinander, nichts erzeugt so etwas wie Zugkraft. Und gruselig ist das Ganze schon gar nicht.

Wenigstens kann sich "Ghost" damit brüsten, von der indischen Zensur gekürzt worden zu sein, weil er angeblich zu brutal sei. Was übrig blieb, ist für westlich erprobte Horrorfans völlig brav - man sieht eher wenig Blut, dafür viele mässige CGI-Tricks, und um die gröbsten Blutergüsse zu kaschieren, sind einige Szenen solarisiert, also farblich so verfremdet, dass man den Gewaltakt kaum mehr sieht. Einzig die "Passion der Mary" gegen Filmende, bei der sie erst aufgepeitscht und dann gekreuzigt wird, ist harter Tobak. Durch den sonst jedoch vorherrschenden Mangel an Gewalt wird buchstäblich das letzte Fünkchen Kraft aus dem Film gezogen: Wäre er ein höllisches Splatterfestival, er würde wenigstens etwas bieten, was man in Indien nicht so oft sieht. Aber Fehlanzeige.

Und so bleiben müde Songs, eine aus besseren Filmen wie "The Exorcist" oder "Constantine" zusammengeklaubte Story, schlechte Spezialeffekte, eine schwach etablierte Mythologie irgendwo zwischen Christentum und indischem Esoterik-Nonsens sowie schlappe Schauspieler. Shiney Ahuja hätte eigentlich das einzig Richtige tun müssen, und der Schauspielerei den Rücken kehren. Er war vor dem Theater schlecht, er ist es immer noch. Dieser Schlaftablette mit der Leichenblässe eines Edward Cullen zuzuschauen, ist oftmals eine Pein. Und seine Co-Stars sind keineswegs besser. Miss India World 2004 Sayali Bhagat (The Train) guckt nur meistens weinend in die Kamera, das aber zweifellos hübsch. Und wenn sie schockiert sein soll, muss man lachen.

Am Ende fragt man sich, was das eigentlich sollte. Eine Moral-Lektion? Wer Sex hat, der stirbt? Wer Sex hat, der kommt in die Hölle? Es ist auch im westlichen Horror so, dass die Moral eine entscheidende Funktion einnimmt, das wissen wir spätestens seit dem ironischen "Scream", der erklärt, dass im Horrorfilm immer die sterben, die Sex haben. Hier jedoch passiert dies auf absolut penetrante Weise, denn wer mit jemand anderem schläft, den trifft nicht einfach ein tragisches Schicksal, nein, der kommt in die Hölle. Du sollst nicht begehren. Du sollst nicht küssen. Sonst ereilt dich der Fluch eines schlechten Bollywood-Films. "Ghost" ist nicht einfach nur rückständig in seiner Ideologie, er ist der Erguss eines Laienpredigers, durch und durch amateurhaft in seinem Aufbau, dürftig in seiner Präsentation.

 

SONGS
1) Aaja Katam Yeh - Passables Stück, recht schludrig dargeboten (Sunidhi Chauhan).
2) Dil Tujhe Dhunta Hai - Langweiliges, aber gefällig gesungenes 08/15-Stück.
3) Teri Sadagi - Austauschbare Ballade.
4) Salame Salame - Unpassende und recht schwache Disco-Nummer (Shaan, Sharib Sabri).
5) Dil Ke Liye - Noch ein unpassendes Stück, auch das von eher minderer Qualität (Javed Ali).

 

MEINE DVD
Venus (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt).
Disk Rating * (Verpixeltes Bild, nur Letterboxed, keine Song-Untertitel, Dauer-Logo und ausgewaschene Farben)

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (1½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert, aufgehellt und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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