Frequency ½
Regie: Gregory Hoblit
Buch: Toby Emmerich
Produktion: Toby Emmerich, Gregory Hoblit
Mit: Dennis Quaid, James Caviezel, Shawn Doyle, Noah
Emmerich, Elizabeth Mitchell, André Braugher, Daniel Henson
Die Story
1969: Frank [Dennis Quaid] ist ein erfahrener und mutiger Feuerwehrmann. Seine Kühnheit wird ihm jedoch zum Verhängnis: Er lässt bei einer brenzligen Rettungsaktion sein Leben lässt. Sein Sohn John muss ohne Vater aufwachsen. Das schlägt auf seine Psyche, der erwachsene John [Jim Caviezel] ist im Jahre 1999 ein einsamer Mann, der als Polizist effektive Arbeit leistet, in seinem Leben aber nie die Harmonie fan, die die Familie 1969 auszeichnete. Dann entdeckt er eines Abends das alte Funkgerät seines Vaters. Als er es einschaltet, flackert über dem Haus ein Nordlicht, genau wie 30 Jahre zuvor. Dank dem Naturwunder geschieht das Unglaubliche: Am anderen Ende meldet sich Frank. John versucht seinen Vater von seiner Echtheit zu überzeugen und warnt ihn, er werde bei seinem nächsten Einsatz sterben! Frank traut der Sache nicht, aber als er beim Löschen tatsächlich in Gefahr gerät, erinnert er sich - und überlebt. Somit verändert sich auch die Geschichte und Johns Gegenwart: Sein Vater kam nicht bei einem Brand um sondern starb an Krebs - und ein Serienkiller überlebt, weil Johns Mutter, eine Ärztin, nicht beim sterbenden Frank, sondern im Spital war. Dort rettete sie jenem Killer das Leben. Besonders dumm: Das nächste Opfer des Mörders ist Johns Mamma selbst! Diese neue Gegenwart ist für John natürlich keine Spur besser - seine Mutter ist von einer Sekunde auf die nächste seit Jahren tot. Also versuchen er und sein Dad anno 1969 den Killer zu schnappen...
Meine Kritik
Zeitreisen haben die Filmemacher schon immer interessiert.
In Gregory Hoblits Film geht es zwar nicht direkt um eine Zeitreise, aber um die
Manipulation der Vergangenheit. Der Sohn in der Gegenwart rettet dem Vater in der
Vergangenheit das Leben - und verändert so die Gegenwart. Dies ist die Ausgangslage und
Hoblit bastelt daraus ein emotionales, übersinnliches Drama, in dem einen die beiden
männlichen Hauptdarsteller einfach gefangennehmen: Dennis Quaid als Vater-Idol, als
60er-Macho mit Herz - und Jim Caviezel als verletzlicher, psychisch angeschlagener Sohn,
den man am liebsten einfach mal in den Arm nehmen möchte und kräftig durchknuddeln. Die
beiden haben eine Chemie, wie sie in letzter Zeit selten zu finden war, und das, ohne je
zusammen in einer Szene zu sein! Natürlich verrennt sich auch Hoblit gegen den Schluss im
Zeitparadox und es braucht schon etwas viel, alle Wendungen abzukaufen. Dennoch entwickelt
sich das Drehbuch clever vom Drama zum Thriller - und nur der Schluss wirkt wirklich an
den Haaren herbeigezogen. Ein sehr empfehlenswerter Film!
Noch ein Nachtrag für alle, die sich für das Zeitparadox interessieren. Im Film schreibt
Dennis Quaid eine Message in seinen Holztisch, nachdem sein Sohn ihn gerettet hat. In der
Gegenwart sieht der Sohn, wie die Nachricht sich wie von Geisterhand einbrennt. Ist das
logisch? Sollte der Satz nicht *pluff* sofort da sein, sobald der Vater sich in der
Vergangenheit dazu entschliesst, ihn zu schreiben? In dem Moment, wird es
nämlich passieren - und für den Sohn ist es so, als wäre der Satz seit 30 Jahren da.
Oder öffnet sich so ein neues, paralleles Universum, in dem der Satz da ist, im Gegensatz
zu jenem (in dem der Sohn lebt), wo der Satz nicht da ist - oder, wie im Film
(und das hat auch seine Logik): man stelle sich vor, jeder Milimeter jedes Buchstaben ist
ein Einzelteil. Der Vater verändert die Vergangenheit und schreibt den ersten Teil des
Satzes, ein Einzelteil also. Sofort wird diese neue Vergangenheit für den Sohn in der
Gegewart sichtbar. Nun stelle man sich vor, er schreibe ein Einzelteil nach dem anderen -
und ein Einzelteil nach dem anderen wird für den Sohn sichtbar, d.h. er sieht, wie der
Satz nach und nach erscheint ;) Yep, man kann seine Hirnzellen gebrauchen in dem Film.
Dumm ist er nicht, aber eben: Es braucht Fantasie...
* * * ½
Andere Kritikerstimmen:
Roger Ebert: "There may be holes and inconsistencies in the plot. [...] I don't much care, anyway, because the underlying idea is so appealing. [...] Quaid and Caviezel bond over the radio, and we believe the feelings they share." 3½ von 4
Kenneth Turan, LA Times: "Cleverly written by Toby Emmerich and tightly directed by the very capable Gregory Hoblit, "Frequency" takes a standard sci-fi stratagem and runs with it. No, its plot doesn't make conventional sense, but we are happy to buy into it--at least up to a point"
Rotten Tomatoes: 76% (d.h. 65 von 85 Kritikern fanden den Film gut)
Bilder
Links
>Roger Ebert über 'Frequency' - 3.5 von 4 Sternen, nicht schlecht!
>IMBD-Seite über 'Frequency' - Cast, Credits etc.
>'Frequency' auf Yahoo - incl. Links und Pics.
>'Frequency' auf Rotten Tomatoes - Kritikensammlung, Pics
>'Frequency' auf Dark Horizons - incl. Trailer & Pics.