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Kriegsdrama
Japan 2007
Alternative Titel
Ore wa, kimi no tame ni koso shini ni iku;
I Go to Die for You;
俺は、君のためにこそ死ににいく
Regie Taku
Shinjo
Drehbuch Shintaro Ishihara
Darsteller
Keiko
Kishi, Satoshi Tokushige, Yosuke Kubozuka, Michitaka Tsutsui, Yasuyuki Maekawa,
Noriko Nakagoshi, Toru Emori, Renji
Ishibashi, Hiroshi Katsuno, Katsutaka Furuhata
Länge 135 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 6.2.08
© Bilder Toei,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1944 ist die japanische Kriegsmaschinerie auf dem Rückzug in ganz Asien. Der
Vize-Admiral Onishi (Masato Ibu) befiehlt daher den Einsatz von Kamikaze-Bombern
- Flugzeugen, die mit 250-Kilo-Bomben an Bord in gegnerische Schiffe rasen. 1945
wird auf dem Flugplatz Chiran in der Kagoshima-Präfektur das Kommandozentrum für
die Suizid-Piloten eingerichtet. Die "Mutter der Kamikazebomber", Tome
Torihama (Keiko Kishi), sieht hunderte von jungen Männern kommen, die alle zu
ihrer letzten Mission aufbrechen müssen. Unter ihnen auch Leutnant Bando (Yosuke
Kubozuka), Leutnant Tabata (Michitaka Tsutsui), Kapitän Nakanishi (Satoshi
Tokushige) und der Koreaner Kaneyama (Yasuyuki Maekawa).
REVIEW
Der 1932 geborene Schriftsteller
Shintaro Ishihara ist seit 1999 Gouverneur von Tokio. Das ehemalige
LDP-Mitglied holte das Amt als Unabhängiger und gilt heute als führender Kopf
von Japans politischen Rechten. Seine rassistischen und nationalistischen Ideen
sorgten schon oft für Aufruhr und Kopfschütteln. "For Those We Love" basiert auf
einem Skript Ishiharas und es ist nicht überraschend, dass der Film von der
Politik des Mannes durchzogen ist - will heissen: Es ist ein patriotisches
Heldenepos, das im Ausland eher für Irritationen, als für Begeisterungsstürme
sorgt.
Tatsächlich birgt der Film viele Ideen, die einfach nur verstören. So erklärt Onishi einmal unwidersprochen, dass die Japaner einen gerechten Krieg führen würden, um Asien aus der Knechtschaft des "weissen Mannes" zu befreien. Selbstverständlich wird kein Kamikaze-Pilot gezeigt, der sich seiner Aufgabe verweigert, nein, sie alle gehen erhobenen Hauptes in den Tod - oder tun es halt nach kurzem Zögern und nach Rücksprache mit der trauernden, aber stolzen Familie. Unter den tapferen Männern ist auch noch ein Quoten-Koreaner, um zu illustrieren, wie ganz Ostasien hinter diesem Ziel steht.
Ishiharas Denkweise ist dabei oft so durchschaubar plump, dass einem die Galle hochkommt. Es ist das eine, die Kamikaze-Piloten zu ehren, die in den Tod flogen für eine Nation, die eh schon am Boden lag - doch wenn Zivilisten vor den Piloten auf die Knie fallen und sie als "lebende Götter" bezeichnen, wenn keiner der Piloten echte Zweifel an seiner Mission hegt und wenn die alte Tome auch noch glorios betont, welch gigantischen Dienst diese tapferen jungen Männer getan hätten, dann wird man erdrückt von einer Propaganda- und Demagogie-Flut, die mit der Zeit aufs Gemüt schlägt.
"For Those We Love" ist nichts anderes als eine nationalistisch-revisionistische Stinkbombe, ein Film mit marodem Inhalt, der zu allem Übel auch noch schwach inszeniert ist: Regisseur Taku Shinjo ("The Panda Story"), ein Zögling von Shohei Imamura, und Kameramann Shoji Ueda, der wiederum mit Akira Kurosawa arbeitete, komponieren nur halbherzige Bilder und verknüpfen sie mit einer lahmen Dramaturgie. Die Figuren bleiben oberflächlich, ihre Schicksale lassen kalt. Das liegt nicht nur an der Propaganda, sondern auch daran, dass die Story schlecht aufgebaut ist und eine Identifikation beinahe verunmöglicht, selbst bei den Akteuren, die ganz solide spielen.
Fast alle Szenen sind schlicht und uninspiriert konstruiert, Langeweile macht sich im Nu breit und auch ein stattliches Budget sowie mittelmässige Effekte können dies nicht kaschieren. Nach 135 Minuten ist man ausgelaugt wegen der rechtslastigen Ideologie des Films und abgeschlafft wegen seiner knochendurchdringenden Langeweile. Gerne würde man betonen, "inhaltlich taugt der zwar wenig, aber wenigstens liefert er was fürs Auge" - nur entspricht dies nicht der Wahrheit. Selbst unter den momentan populären Helden verehrenden Kriegsfilmen aus Japan wirkt "For Those We Love" billig, zusammengeklaut aus ein paar Ideen von "Titanic" bis "Pearl Habor" und angereichert mit Pathos und Peinlichkeiten.
Die Kamikazeflieger der späten Kriegsjahre dürfen sicher nicht vergessen gehen. Die Sinnlosigkeit ihres Todes macht sie zu tragischen Helden. Doch dieser Film würdigt nicht sie, er predigt eine lästige Leier vom starken Japan mit starken Männern und starken Frauen, das von feigen Amerikanern (die unschuldige Schulmädchen abknallen und Atombomben zünden) in die Knie gezwungen wurde. Das macht dieses Ishihara-Vehikel für jeden kritischen Zuschauer zu einer Durchhalteübung.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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