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2010
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Drama
China / Frankreich / Belgien 2010
Alternative Titel Jiabiangou; Le fossé; Das Erdloch; Der
Graben; 夹边沟
Regie und Drehbuch
Wang Bing
Darsteller
Lu Ye,
Lian Renjun, Xu Cenzi, Yang Haoyu, Cheng Zhengwu, Jing Niansong
Länge 106 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 22.3.2011
© Bilder arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Oktober 1960: Mingshui, eine Aussenstelle des chinesischen
Umerziehungslagers Jiabiangou in der Wüste Gobi. Tausende von Männern, denen die
Regierung konterrevolutionäres Verhalten vorwirft, leben hier unter
menschenunwürdigen Bedingungen in Erdlöchern. Tagsüber müssen sie einen Kanal im
Sand ausheben, zu Essen gibt’s nur verdünnte Suppe. Fast täglich sterben einige
der Männer, ihre Leichen werden weggekarrt.
REVIEW
Mitleid bekommt man mit diesen Männern innert Sekunden. Ihre
ausgehungerten Körper, die trostlose Umgebung - das alles sorgt dafür, dass wir
Zuschauer nicht einfach Partei für diese Opfer ergreifen wollen, sondern mehr
wissen möchten, über diese Epoche der chinesischen Geschichte. Und das ist wohl
der wichtigste Aspekt: Die Umerziehung vermeintlicher Dissidenten zu Maos
Zeiten, die Tausende Leben gekostet hat.
Da dies auch im heutigen China als Landesverrat geächtet würde, entstand "The Ditch" unter absoluter Geheimhaltung in der Wüste Gobi. Der frühere Dokumentarfilmer Wang Bing verbrachte 6 Jahre mit den Vorbereitungen, drehte dann digital und mit kleiner Crew, um das Rohmaterial danach ausser Landes zu schaffen. Geschnitten wurde der Film in Frankreich. Eine spektakuläre Story.
Nur wird das Endprodukt dem nicht ganz gerecht. Weil Wang Dokfilmer ist, haben die Bilder zwar einen bestechenden Realismus, und die Locations wirken absolut authentisch, doch die Dramen der Betroffenen wollen nie wirken, die oft kraftlos vorgetragenen Dialoge ermüden im Nu. Natürlich sind dies schwache Menschen, natürlich sind ihre Leidensgeschichten mit der Zeit repetitiv, doch der Film versucht gar nie, dies zu umgehen. Er plätschert, er langweilt.
Auf der einen Seite haben wir so die Wichtigkeit, die Anklage, den Mut der Macher. Auf der anderen haben wir einen dramaturgisch öden und inhaltlich eher bescheidenen Film. "The Ditch" lief auf mehreren Festivals mit grossem Erfolg. Gelobt wurden seine Authentizität, sein dokumenarisches Auge. Doch wie so oft liessen etliche Kritiker, die eher das Projekt als das Werk loben wollten, ausser Acht, dass die Sache einfach ziemlich langweilig ist. Anstrengend im guten - und eben leider auch im schlechten Sinne.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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