Colorful (Japan, 2010)

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Anime
Japan 2010
Alternative Titel Karafuru; カラフル

Regie Keiichi Hara
Drehbuch Miho Maruo nach dem Roman von Eto Mori

Länge 127 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Ein unlängst Verstorbener kommt im Jenseits an, wo verkündet wird, er bekomme eine neue Chance. Seine Seele dürfe in den Körper des 14-jährigen Makoto Kobayashi schlüpfen, der sich das Leben genommen hat. Instruiert vom himmlischen Boten Purapura versucht "Makoto", sich in diesem Leben zurechtzufinden. Er hat Probleme mit seiner Familie, die es eigentlich gut mit ihm meint. Und in der Schule ist er stets ei Aussenseiter. Die wenigen, die sich mit ihm anfreunden möchten, stösst er von sich. Langsam versteht "Makoto", warum der vorherige Besitzer seines Körpers sich das Leben nehmen wollte. Kann er einen besseren Weg einschlagen?

REVIEW
Man kann die Geschichte von "Colorful" vorausahnen, selbst das mehr oder weniger überraschende Ende. Doch selbst dann bleibt der Anime ein bemerkenswerter Film. Der TV-Anime-Schöpfer Keiichi Hara adaptierte den Roman von Eto Mori zum erwachsenen Zeichentrickfilm mit tiefgründigen Figuren, facettenreichen Themen und subtilen Erzählansätzen. Die Animation mag auf den ersten Blick simpel sein, vor allem die Menschen sind mit wenigen Strichen gezeichnet, doch zusammen mit dem manchmal fotorealistischen Hintergründen ergibt sich doch eine voll ausgewachsene Welt, in der sich die Charaktere bewegen. Und auch wenn es um Wiedergeburt und dadurch um Fantasy-Themen handelt, so ist alles doch sehr geerdet und realistisch.

Das verleiht den ernsten Themen zusätzliches Gewicht. Suizid unter Jugendlichen ist schon seit langem ein wichtiges Thema im japanischen Film, doch hier ist es nicht allein das, was angepackt wird. Auch Ausgrenzung in der Schule, Konflikte mit den Eltern und sogar Prostitution kommen aufs Tablett. Durch diese Breite an Themen ist "Colorful" etwas ausufernd, was sich in der übertriebenen Laufzeit von über zwei Stunden manifestiert. Doch wirklich langweilig wird es nie, denn stets gibt es wieder Neues zu entdecken, sei es in der Handlung oder in der visuellen Präsentation. Und vor allem ist manb damit beschäftigt, gerührt zu sein, denn es gibt immer wieder Szenen, in denen die Figuren ihre Seele öffnen und die Tränen fliessen - nicht nur im Film.

Manches in "Colorful" mag etwas schulmeisterlich sein, doch es ist ein reifer Anime mit Mut zum Realismus und mit einem seltenen Faible, sich Zeit zu nehmen. Hier wird alles behutsam entwickelt und wirkt dadurch umso stärker, wenn es darum geht, Dramatik zuzuspitzen oder Emotionen in einer Katharsis gipfeln zu lassen. Die Animation des Studios Ascension mag nicht zu den allerbesten gehören und man kann die Überlänge und die Holzhammer-Momente in der Story als drehbuchtechnische Schwächen abtun, aber hier zählt definitiv die Absicht dahinter: Es geht darum, das Leben zu feiern, Freundschaft und Familie zu ehren, und sich selbst zu akzeptieren. Meistens passiert dies in kleinen, aber dafür um so glaubhafteren Schritten. "Colorful" könnte problemlos auch ein Realfilm sein, aber dann würde er wohl nicht so auffallen. Als Anime indes ist er speziell. Und sehenswert.

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und Englisch 5.1 mit englischen Untertiteln.

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EXTERNE LINKS
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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2

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