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2006
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Drama
Hongkong 2006
Alternative Titel Shi jie hen hao wo men hen zao; 世界很好 我們很糟
Regie, Kamera, Schnitt, Drehbuch
Kingman Choi
Darsteller Jam Cheng, Jessie Yeung, Alpha Lai Kit-Fat, Dennis Yeung,
Charlie Chen
Länge 85 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 22.5.10
© Bilder KAM,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1980 wurden die Zwillinge Kwan und Cwan geboren, ihre Mutter verlor dabei ihr
Leben. Die Herzen der beiden Kinder schlugen seither nahezu synchron, gesteuert
von einem mysteriösen Organ neben ihem Herzen. 25 Jahre später lebt Kwan einsam
in seiner Wohnung und verstümmelt sich in seinem Leid oft selbst. Zudem sucht er
mit seiner Kamera verbissen nach Cwan. Die steht eines Tages bei ihm vor der
Tür, da sie von ihren sadistischen Freunden weggerannt ist. Zwischen den
Geschwistern flammt alsbald ihr inzestuöses Verhältnis wieder auf - und die Lust
auf Rache an ihrem Vater.
REVIEW
Die Story klingt reizvoll - nach Tabubruch,
Gewalt und unkonventioneller Liebe. Doch der Film will nie richtig in die Gänge
kommen. Regisseur
Kingman Choi, der sein Debüt für nur 2000 Dollar inszenierte, ging nach dem Dreh
pleite und das Werk lag vier Jahre lang im Archiv, bevor es für den
Homevideo-Markt veröffentlicht wurde. Und danach sieht das Ganze auch aus: Etwas
billig, etwas verkünstelt, etwas amateurhaft. Statt eindringlicher Dramatik oder
anstössigem Sex gibts nur viel Gelaber und bemüht schickes Bildarrangement, bei
dem sich die Figuren anordnen wie bei einem Foto-Shooting, statt wie im echten
Leben.
Das ist selten cool, selten stylish, viel oft eher angeberisch und prätentiös. Wenn dann auch noch Antikatholizismus und Vaterschelte, was in solchen Filmen immer wieder zum Zug kommt, aus dem Zauberhut gezogen wird, mutet selbst die Geschichte nur noch wie ein läppischer Trick an. Und spätestens in der letzten halben Stunde ist alles Interesse flöten gegangen und dafür einem starken Gefühl von Langeweile gewichen. Nie fühlt man mit den gepeinigten Charakteren mit, nie kommt Hass auf den Vater auf, der so bemüht und angestrengt auf Bösewicht getrimmt wird.
Was Kingman Choi damit absolut nicht gelingt: Die Zuschauer an die Geschichte zu binden. Mit einer läppischen und überkonstruierten Story, einer auf Dauer anstrengenden Montage, einer verkünstelten Bildsprache und teilweise chargierenden Darstellern strapaziert er lediglich unsere Geduld. Da kann er in den letzten paar Minuten die Gewalt noch so sehr aufdrehen und den Mystery-Gehwalt in den Anfangstexten wieder aufnehmen: Es ist bereits zu spät. Es will schon was heissen, wenn eine Inzest- und Rachestory derart kalt lässt. Ich hätte gerne berichtet, nach vier Jahren sei ein Film aus den Archiven ausgegraben worden, der es wert sei, entdeckt zu werden. Leider ist das nicht der Fall.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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