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2007
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Parodie
Japan 2007
Alternative Titel
Der grosse Japaner; Dai-Nipponjin; Dainipponjin; The
Great Japanese;
大日本人
Regie Hitoshi
Matsumoto
Darsteller Hitoshi Matsumoto, Ua, Riki Takeuchi, Ryunosuke Kamiki, Itsuji
Itao, Ryunosuke Kamiki
Länge 104 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.12.08
© Bilder Rapideyemovies,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Masaru Daisatou (Hitoshi Matsumoto) ist um die 40 und vereinsamt. Er isst im
Restaurant ab und zu eine Brühe, spielt einmal pro Monat mit seiner Tochter, die
bei der von ihm getrennten Ehefrau lebt. Ansonsten ist sein Alltag geprägt von
Langeweile. Doch ein Filmemacher tritt an ihn heran, um sein Leben zu
dokumentieren - denn Masaru ist ein Held. Wenn er sich unter Strom setzt, wächst
er zu gigantischer Grösse an und kann andere Monsterkreaturen bekämpfen. Er ist
der "Dai Nipponjin", der grosse Japaner. Seine besten Tage liegen hinter ihm und
die Öffentlichkeit hat das Interesse an ihm verloren. Dennoch geht er weiterhin
seiner Pflicht nach und bekämpft, wenn es verlangt wird, die bösartigen
Riesenkreaturen.
REVIEW
Im Stile einer Dokumentation nähert sich der
gefeierte Komiker Hitoshi Matsumoto in seinem ersten Langspielfilm einem
Lieblingsgenre der japanischen Kinofans: dem Monsterfilm. Dabei zwinkert er nie
dem Publikum zu, sondern spielt alles nüchtern durch - ähnlich wie etwa Peter
Jackson in seinem tollen "Forgotten Silver" oder Rob Reiner im Klassiker "This
Is Spinal Tap". Gerade diese Herangehensweise hebt "Big Man Japan", der auf
Deutsch als "Der grosse Japaner" lanciert wurde, über die Masse der
Mockumentaries. Matsumoto weiss genau, wie er aus seinem pseudokumentarischen
Stoff trockenen Humor herausholen kann und Kenner des Monsterfilms ebenso
belohnt wie gewöhnliche Kinogänger.
Die Hauptrolle spielt Matsumoto gleich selbst auf extrem trockene und niedergeschlagene Weise. Sein Daisatou ist ein halber Penner, ein Aussenseiter. Darin steckt durchaus auch Sozialkritik an einer Gesellschaft, die ihre Helden vergisst und welche nicht-normierte Personen an den Rand drängt. Daisatou mag Grosses vollbringen, doch es interessiert niemanden mehr. Die Quoten seiner Kämpfe sind bei 2% angelangt. Und dies, obwohl Dausatou der letzte im Business ist. Nur sein Opa tritt ab und zu mal an. Der war noch ein Star zu seiner Zeit, doch diese Ära ist vorbei. Heute will niemand mehr Riesenkreaturen sehen. In dieser Beobachtung steckt auch viel Wehmut, denn darin spiegelt sich auch das schwindende Interesse der Filmemacher an solch naiven Stoffen.
Abseits der in die reale Welt übergreifenden Gedanken ist "Big Man Japan" einfach eine gelungene Hommage und Parodie in einem. Hommage, weil die Monsterkreaturen liebevoll und skurril umgesetzt wurden. Sei es das von Riki Takeuchi personifizierte Sprungmonster oder das paarungswillige Stinkmonster, das locker an einem Hochhaus anlehnt. Klar wirkt alles extrem künstlich und der grosse Japaner ist als CGI-Geschöpf erkennbar - doch dies schmälert die Freude überhaupt nicht. Im Gegenteil, wird dadurch doch die "Godzilla"-Ästhetik von anno dazumal, also die "Mann im Gummianzug"-Technik, auf die heutige, computerisierte Welt übertragen.
"Big Man Japan" ist im gleichen Atemzug aber auch Parodie, indem die Monster all jene kuriosen Kreaturen auf die Schippe nehmen, die sich in japanischen Genre-Filmen der letzten Jahrzehnte tummeln. Matsumoto hält die Balance aus Veräppelung und Streicheleinheiten für jene Monsterfilme perfekt. Erst ganz am Ende, wenn plötzlich der sogenannte Realfilm zum Zug kommt, hat der Film mich verloren. Da ist nicht ganz klar, was das sein soll - und was das darstellen soll. Klar ist es witzig auf einer Trash-Ebene, doch als Finale ist es mir zu enttäuschend, nach all den genialen Einfällen, die davor kamen.
Inszeniert ist der Film bisweilen etwas langsam, die Bilder sind betont unspektakulär, doch es ist der Humor, der immerzu funktioniert. Lakonisch, clever und doch nie bösartig zeigt Hitoshi Matsumoto eine Seite des Monsterfilms, die man nie zuvor gesehen hat. Wenn der riesige Held auf seinem Körper Werbung platzieren muss, übt er zudem Kritik an einer marktschreierischen Werbewelt, wenn die Fernsehzuschauer sich über die lahmen Kämpfe beschweren, haut Matsumoto das Publikum in die Pfanne, das nach immer derberem Matrerial verlangt. So stecken in dem Werk auch jede Menge subversiver Gedanken. Dieser Mix ist absolut sehenswert und macht Hitoshi Matsumoto zum legitimen Nachfolger von Takeshi Kitano. Auch er ist ein gefeierter Komiker, der sich danach als lakonischer Filmemacher profilierte. Nur hält Matsumoto, anders als Kitano, sein Ego stets in Schranken.
MEINE
DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.
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(Liefert aus D)
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