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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Santosh Mishra
Drehbuch Santosh Mishra
Produktion S.R. Choudhary
Songs Fareed Sabari, Gurudutt Sahil, Pawan Goswami, Harish Chauhan, P. Sameer
Kamera Devendra Suri
Choreografie Rahul Mehra, Sankar Vyas, Pappu Khanna
Darsteller Sagar, Hrishitaa Bhatt, Simran, Shakti Kapoor, Milind Gunaji,
Nikita Rawal, Raza Murad, Shiva, Dalveer Singh, Shirish Kumar, Razak Khan
Länge 117 Min.

Kinostart 2009
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 226.09
©  Bilder Madhu, Screenshots molodezhnaja


STORY
Wenn immer Schurken in Indien wüten, muss der Supercop Abhimanyu (Sagar) antreten. Er ist der beste Mann im Corps und klopft islamische Terroristen ebenso platt wie westliche Kinderschänder. Der Minister (Raza Murad) ist stolz auf ihn, ebenso sein Vorgesetzter Arjun Singh (Milind Gunaji) und seine Geliebte - die Journalistin Anjali (Hrishitaa Bhatt). Doch da taucht ein Gegner auf, an dem sich sogar der heldenhafte Abhimanyu die Zähne ausbeisst: der Superdieb Garud Narayan Chaudhry (Shakti Kapoor
).

 

REVIEW
Aus der Reihe "sehet an, welch stümperhaftes Werk aus Bollywood kommen kann" präsentiert Regisseur Santosh Mishra diese Woche: "Abhimanyu - The Hero", ein Thriller von solch plumper Machart, dass man aus Angst vor der Verdampfung des Gehirns die Fernbedienung anguckt, als wär sie pures Gold. Wer der Verlockung des Ausschalt-Knopfs widerstehen kann, der wird 117 Minuten lang mit dem Bodensatz der indischen Filmindustrie gequält. Mit dilettantischen Schauspielern, unfähigem Regisseur, ohrenbetäubenden Songs und einer Story aus den Abfalleimern besoffener B-Autoren. Nichts hier funktioniert - bis auf zwei Lieder und der Anblick von Hrishitaa Bhatt.

Miss Bhatt gehörte nie zur Elite Bollywoods, doch sie hat ein einnehmendes Lachen und ein süsses Gesicht. Sie ist für solch einen Schmarrn einfach viel zu gut. Und zu sehen, wie sie trotzdem mit Enthusiasmus ans Werk geht, lässt einem das Herz bluten. Welche Verschwendung. Dagegen passen ihre Co-Stars mit ihrem miesen Spiel bestens in den Film. Angeführt wird die Versagertruppe vom Neuling Sagar. Meine Vermutung: Er verzichtet auf seinen Nachnamen, weil man a) ihn danach aufstöbern und bestrafen könnte oder b) er Mishra oder Choudhary heisst, also den Nachnamen der Verantwortlichen trägt. Er wäre nicht der erste Spross eines Filmemachers, der Papas Einfluss eine Rolle verdankt. Es kann mir nämlich niemand weismachen, dass diese Pflaume durch ein ordentliches Casting mit mehr als einem Bewerber gekommen ist! Er hat das Charisma einer Klobürste und genau deren Talent.

Raza Murad chargiert sich als Minister durch ein paar Szenen - hinter ihm stets ein grimmig guckender Mann mit falscher Maschinenpistole. Während Milind Gunaji beim Schauspielern fast einschläft, macht Shakti Kapoor das Gegenteil: Er agiert, als habe er gerade in Red Bull gebadet und versehentlich ein paar Liter davon inhaliert. Hysterisch. Flatterhaft. Und zum Brechen schlecht. Vor allem wenn er ständig von sich in der dritten Person spricht ("Spüre die Rache von Garud Narayan Chaudhry", "Garud Narayan Chaudhry ist sauer", "Garud Narayan Chaudhry muss Pipi machen"), möchte man schreiend das Zimmer verlassen. Und er ist nicht einmal der Übelste in der Truppe! Dieser Preis geht an unsere religiösen Bösewichter.

Ganz am Anfang darf Held Abhimanyu nämlich zwei Schurken eliminieren, die klar durch ihre Religion identifiziert werden: Der erste ist ein islamischer Terrorist, eine wandelnde Karikatur und elend peinlich. Um zu zeigen, wie verlogen Terroristen sind, lässt der Regisseur die ganze Truppe mit Schnapsflaschen rumlaufen. Wie subversiv. Später kommt ein christlicher Priester ins Spiel, der kleine Jungs verkauft und missbraucht. Ja ja diese bösen Christen, diese üblen Moslems. Lang leben die Hindus und ihr wackerer Held Abhimanyu, der nicht umsonst nach einer Figur aus dem Mahabharata benannt ist. Im Buch war er ein mächtiger Krieger. Im Film ist er ein allmächtiger Cop, der Schurken unter dem Kreuz oder dem Halbmond den Garaus macht.

Üble Akteure und plumpes Weltbild sind aber noch lange nicht die einzigen Verbrechen gegen die cineastische Kunst. Da sind auch noch die Songs, von denen die ersten beiden noch mittelmässig sind - danach gehts abwärts. Und wir werden sieben Mal (!) mit Liedern geplagt in einem nicht einmal zweistündigen Film. Kein Wunder kommt die Handlung dazwischen kaum voran. Nicht nur, weil immer wieder ein Song den Fluss unterbricht, sondern auch, weil unser Mann auf dem Regiestuhl vom Geschichtenerzählen so viel Ahnung hat wie ein Wiesel von Atomphysik. Er springt von einer idiotischen Sequenz zur nächsten und glaubt, er erzähle so etwas wie eine Story.

Seiner Inszenierung gebührt das Schlusswort. Die ist an Amateurhaftigkeit nur schwer zu überbieten. Ob lächerliche Schlägereien, schmuddelige Kameraarbeit oder grässliche Montage - nichts klappt. Und als Shakti Kapoor zum ersten Mal auftritt, soll es wohl Nacht sein im Haus, in das er einbricht - die Macher drehten aber nicht bei Nacht oder dunkeln das Bild ein, nein sie invertieren es. Man erkennt kaum, was abgeht, und fragt sich, ob im Popcorn LSD-Rückstände drin waren. Kein solches Glück: Ihr seid nicht auf Drogen - sondern nur in einem hundsmiserablen Film. Machwerke wie dieses lassen mich immerhin dran glauben, dass die Wirtschaftskrise bald vorüber ist: Wenn die Leute Geld haben, um so etwas zu produzieren, dann ist bald auch wieder Geld da für wichtigere Dinge. Wie Schnitzel aus der Tube. Oder Investmentbanker.

 

SONGS
1) Aa Saajan Aankhon Mein - Süssliches Lied mit starkem 90s-Touch.
2) Chunariya Malmal Ki - Idiotisch platziert, aber der Song ist noch knapp Durchschnitt - auch mit 90s-Flair.
3) Bikhri Hui Hai Chandni - Und schon wieder ein Song? Der dritte in 30 Minuten! Solider Beat, aber etwas unpassend gesungen.
4) Locha Lapacha - In fast allen Belangen schlechtes Punjabi-Stück.
5) Sone Ki Nathani - Schrecklich gesungene Tanznummer.
6) Maine Li Jo Angdaai - Harmloses Liedchen
7) Hai Duniya Chakravyuh - Im Refrain ganz nett gesungen, aber sonst wenig wert.

 

MEINE DVD
Madhu (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Scharfes Bild, aber stark verpixelt und mit vielen Kratzern)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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